Projektwoche & Schüler-Rallye

Projektwoche & Schüler-Rallye


Den Wald mit allen Sinnen erleben und erfahren
Projektwoche und Schüler-Rallye der Kraichgauschule zum Thema „Unser Wald“

 „Einmal erleben ist besser als hundertmal hören“, diesen Satz machte sich die Kraichgauschule zu eigen und organisierte gemeinsam mit Förster Bernd Niederer eine Projektwoche und eine Schüler-Rallye zum Thema „Wald“. Über den Sinn eines solchen Projekts äußerte sich Konrektorin Claudia Botz: „Die Waldpädagogik im Sinne von Erleben und Entdecken eignet sich besonders für eine verantwortungsvolle Umwelterziehung unserer Kinder. Ihnen wird die Bedeutung des Waldes – unseres heute noch natürlichsten Ökosystems – durch praktisches und spielerisches Erleben und Lernen im Wald aufgezeigt und damit das Problembewusstsein für unsere Umwelt schlechthin gefördert“. Und Förster Bernd Niederer ergänzte: „Durch solche Aktionen soll der Wald mit allen Sinnen, mit Herz und Hand erlebt und erfahren, und damit bei den Kindern ein emotionaler Bezug zum Wald entwickelt werden. Denn der Mensch schützt nur, was er schätzt“.

Während der Projektwoche „Unser Wald“ wurden klassenübergreifend Projekte aus den Bereichen Sport, Gestalten, Biologie und Ernährung angeboten. Eine Gruppe gestaltete einen Wald-Wandteppich mit Materialien aus dem Wald, zwei weitere Gruppen bemalten die Wände des Grundschulhofs mit Motiven aus dem Wald. In der Küche wurde gerührt, gemixt und gekocht mit Zutaten aus den Wäldern der Erde. Sportlich betätigten sich die Kinder beim Nordic Walking durch den Wald und beim Slack-Line-Balancieren auf einem durchhängenden, langen Seil, wobei Konzentration und Koordination gefragt waren. Beim Thema „Wild auf Wald“ waren die Jugendlichen „mit Bewegung der Natur auf der Spur“. Über die Bedeutung der Waldameisen und anderer Krabbeltiere informierte sich eine Projektgruppe vor Ort. Zu ganzen Walderlebnistagen trafen sich die Viertklässler sowie die Kinder der ersten und zweiten Klasse.

Abschluss und Höhepunkt der Waldprojekttage war die von Pädagogen und Förster Bernd Niederer sehr gut organisierte Waldrallye, an der sich 27 Gruppen beteiligten. Jede Gruppe trug den Namen eines Waldtiers wie Fuchs, Dachs, Waldmaus, Specht, Eichhörnchen usw. Start und Ziel war am Eingang des Waldes bei der Kraichgauschule. Unterwegs waren zehn Stationen anzupeilen, an denen zum Teil knifflige Aufgaben in der Gemeinschaft der Gruppe zu lösen waren. Gefragt waren vor allem Geschicklichkeit, Schnelligkeit, Zielgenauigkeit und eine gute Portion Wissen. Zunächst musste aus vielen Baumscheiben ein möglichst hoher Turm gebaut werden. Bei den Fragen zum Wald waren Tiere zu erraten, das Alter der Bäume anhand der Jahresringe zu schätzen. „Wer kennt die verschiedenen Bäume?“ war eine weitere Wissensfrage aus der Biologie. Manches Kind hatte so seine Schwierigkeiten, Buche, Eiche, Lärche, Ahorn, Esche an Blatt, Nadel oder Frucht zu erkennen. Zur Demonstration hatte Förster Niederer Produkte mitgebracht, die aus diesen Holzarten hergestellt wurden.

Dann galt es, den Durchmesser einer 200-jährigen Eiche zu schätzen. So manche Dinge, die im Wald versteckt waren, hatten dort wirklich nichts zu suchen: Gurken, Bananen und auch Müll. Alles, was nicht in den Wald gehörte, war aufzuspüren und zu sammeln, eine leichte Aufgabe für richtige Naturdetektive. Dass Waldtiere scheu sind, ist ja allseits bekannt. Aber diese Waldlebewesen aus Holz in Originalgröße – geschickt versteckt hinter Büschen und Bäumen -  bewegten sich nicht vom Fleck. Ihren Namen zu finden, war allerdings reine Formsache. Wer mit offenen Ohren durch den Wald spaziert, hört so manches Geräusch. Aber von welchem Tier stammen die Laute? Vom Kuckuck, Specht, Eichelhäher, oder ist es das Grunzen eines Wildschweins? Die Geräusche, die zu erraten waren, kamen aus dem Computer. An Station neun lagen einige Werkzeuge, die bei der Forstwirtschaft gebraucht werden. Aber was ist eine Kluppe? Bei genauem Hinsehen wird klar, dass damit der Durchmesser eines Baumstamms gemessen wird. Da waren die übrigen Gegenstände schon leichter zu erraten: Säge, Helm und Schäleisen. Zielgenauigkeit war schließlich gefragt beim Zapfenwerfen auf ein gebasteltes Wildschwein.

Natürlich ging es bei der Waldrallye auch um die Zeit, denn jede Gruppe hatte fünf Minuten, um eine Aufgabe zu lösen. Maximal waren pro Station zehn Punkte zu erreichen. Für die Lehrerinnen und Lehrer der Kraichgauschule sowie für die Förster, aber auch für die Kinder und Jugendlichen war dieses Projekt ein voller Erfolg: Lernen durch Erleben. Keine graue Theorie, keine leblosen Daten und Fakten, sondern neues erfahren mit allen Sinnen, eingetaucht in die Erlebniswelt „Wald“. Denn das ist es, was die Kinder am leichtesten verinnerlichen: Selbst gemachte Erfahrung. Eine achtjährige Schülerin brachte es auf Nachfrage auf den Punkt: „So macht Schule Spaß!“

 

Rudi Kramer, Mühlhausen

 

   

   

 

Mehr Bilder von unserer Projektwoche und der Wald-Rallye finden Sie auch HIER in der Bildergalerie.

 


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Kategorie: 2015 / 2016