Aktion "Saubere Gemeinde"

Aktion "Saubere Gemeinde"

Osterputz auf der Gemarkung mit Schippe, Zange, Spieß und Müllsack
Aktion „Saubere Gemeinde“ in Mühlhausen, Rettigheim und Tairnbach


Mühlhausen und Tairnbach haben sich am vergangenen Wochenende (06.03./07.03.) fein herausgeputzt, Rettigheim folgt in drei Wochen. Die Frühjahrsputzaktion, früher von einzelnen Vereinen organisiert, wurde in diesem Jahr zum zweiten Mal als gemeinsame Aktion von Gemeinde, Vereinen, Schulen, Gruppen und Einzelpersonen gestartet. „Sie war ein voller Erfolg“, so Bürgermeister Jens Spanberger in einer ersten Einschätzung. „Die große Resonanz zeigt das Engagement für eine saubere Umwelt, für Sauberkeit und Ordnung in der Gemarkung und in unseren Dörfern.“ Insgesamt waren in Mühlhausen und seinen Ortsteilen ungefähr 70 helfende Hände unterwegs.

Bereits am Freitag waren über 360 Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 10 der Kraichgauschule mit ihren Lehrerinnen uns Lehrern losgezogen, um die Umgebung der Schule, den Platz um das Fanfarenhaus, die Tennis- und Sportplätze, die Waldwege, die Rotschlaghütte, die Waldwege bis zum Industriegebiet „In den Rotwiesen“ von Unrat zu säubern. Konrektorin Claudia Botz sieht in der Aktion auch eine lohnende Erfahrung und einen guten Erziehungseffekt. „Das Umweltbewusstsein der Kinder und Jugendlichen sollte geschärft werden, und sie konnten lernen, dass verschiedene Materialien auch verschiedene Verrottungszeiten haben, manche sogar in den Sondermüll gehören“.

Manche dieser Unratsstücke sind, das merkten die Kinder und Jugendlichen bald, sicher aus Versehen in der Natur oder am Wegrand gelandet, bei vielen Dingen wie Zigarettenschachteln , Vesperpapier, Dosen, Flaschen, Plastiktüten geschieht das leider in vollem Bewusstsein. In großen Mengen wanderten so leere Schnaps- und Bierflaschen, Blechdosen, Tetra Paks, Papierschnitzel und „andere abenteuerliche Dinge“ in die Müllsäcke, die durch die Mitarbeiter des Bauhofs anschließend eingesammelt und entsorgt wurden. Besonders eklig fanden die Schülerinnen und Schüler, was sie entlang der Gassi-Strecken der Hundehalter alles fanden. Erstmals waren auch die Schulsanitäter mit ihren neu angeschafften Walki-Talkis, den modernen Funkgeräten unterwegs, um bei etwaigen Verletzungen helfen zu können.

Für die jungen Teilnehmer war die Aktion eine beeindruckende Erfahrung, die nachhaltigen Eindruck hinterlässt – und vielleicht sogar den Wunsch, es in Zukunft besser zu machen. „Schließlich kann man die Verpackung seines Vespers oder den leeren Beutel eines Getränks auch in die Tasche stecken, bis die nächste Mülltonne kommt. Das ist auch Umweltbewusstsein“, so Claudia Botz. Zum Abschluss der Aktion gab es wie im letzten Jahr von der Gemeinde gesponserte Würstchen und Getränke. „Im nächsten Jahr sind wir sicher wieder dabei“, so die Konrektorin.

Rund einhundert Sammlerinnen und Sammler beteiligten sich dann am Samstag am dreistündigen Osterputz in der Gesamtgemeinde. Sie wurden am Bauhof von Bürgermeister Jens Spanberger herzlich begrüßt, der sich bei allen Organisationen und Gruppen herzlich für die große Unterstützung bedankte. „Sie machen unser Mühlhausen, Rettigheim und Tairnbach sauberer und damit auch lebenswerter“, so dankte Spanberger den Teilnehmern. „Denn je sauberer ein Dorf ist, desto wohler fühlen sich die Menschen, die hier wohnen, arbeiten oder zu Besuch sind“. An der Aktion beteiligten sich auch der Tairnbacher Ortsvorsteher Rüdiger Egenlauf, Bürgermeisterstellvertreter Ewald Engelbert aus Rettigheim. In Mühlhausen machten sich die Feuerwehr und die Jugendfeuerwehr auf eine Müllentdeckungsreise zum Heiligenstein und zum Regenrückhaltebecken. Die Mitglieder des Angelsportvereins fischten an Seen und Gewässern ausnahmsweise keine Fische, sondern hässlichen Unrat und waren vor allem am Radweg und Angelbach unterwegs. Überrascht war man schon über die vielen Bierflaschen im Bachlauf. Die Vogelschützer waren in drei Gruppen in den Landschafts- und Naturschutzgebieten „Gräbenwiesen, Spechbach, Weidichberg und Birkenwald“, im Gewann „Altenbach“ und in den Hohlwegen unterwegs. Auch die Jugendfeuerwehr aus Tairnbach war mit 20 jungen Leuten auf dem Dorfplatz angetreten und schwärmte auf Plätze, Straßen, Wald- und Feldwege aus, um sich an der Aktion zu beteiligen. Die Vereine und Gruppen aus Rettigheim waren wegen Terminschwierigkeiten nicht vertreten und holen deshalb die Putzaktion am 28. März nach.

Bürgermeister Jens Spanberger freute sich besonders über die große Anzahl der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen. Viele waren bereits am Tag zuvor mit ihrer Schule unterwegs. „Kinder sollten so früh wie möglich lernen: Der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht“. Nach drei Stunden intensiver, teils sehr schmutziger Arbeit, trafen alle Gruppen am Bauhof in Mühlhausen ein und präsentierten ihre gefundenen „Schätze“, die anschließend zur Entsorgung getrennt wurden. Es war kaum zu glauben, was die Helferinnen und Helfer bei ihrer Putzaktion alles an den unmöglichsten Stellen gefunden hatten: Metallschrott, Autoreifen, Plastikfässer, Stühle und Sessel, Töpfe, Hausrat, Regale, Teppiche. Dazu kam eine ganze Menge an Plastik in allen Variationen, Stoffe, die nur ganz schwer verrotten. Insgesamt wurden fünf Container gefüllt, aber erheblich weniger als im letzten Jahr, wie Teilnehmer bestätigten. Auch der Umweltbeauftragte der Gemeinde, Peter Groß, der selbst Hand anlegte, zeigte sich erfreut, dass nun die meisten „Altlasten“ auf der Gemarkung verschwunden seien. Der Leiter des Bauhofs, Uwe Geiser, lobte das Mitdenken der Bürgerinnen und Bürger, die in der Woche zuvor konkrete Hinweise auf Müllansammlungen gemeldet hätten.

Der Bürgermeister lud alle fleißigen Teilnehmer zu einem zünftigen Vesper ein und sagte nochmals ein „Großes Dankeschön“ an alle Sammler. Er würdigte den  Einsatz jedes Einzelnen, der durch sein Engagement mit dazu beigetragen habe, das Bewusstsein für Sauberkeit zu stärken und die Gemeinde noch attraktiver zu machen für Einwohner und Besucher. Wichtigstes Ziel der Putzaktion sei es, ein Bewusstsein für die Vermeidung von Abfall zu schaffen. Das sei gut für die Umwelt und für ein gepflegtes Dorfbild. An die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde appellierte der Bürgermeister, den Osterputz auf der Gemarkung nicht als einmalige Aktion verpuffen zu lassen: „Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger in der Gemeinde dafür sensibilisieren, sich das ganze Jahr über an die Regeln des Umweltschutzes zu halten“. 

 

Rudi Kramer, Mühlhausen


   




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Kategorie: 2014 / 2015