IHK-Ausbildungstag

IHK-Ausbildungstag


Berufsorientierung macht fit für die berufliche Zukunft

„Comedy macht Schule“ mit Osman Citir / Tipps,  Infos und Mitmachaktionen durch die Bildungspartner


Dass der „Tag der Berufsorientierung“ den Schülerinnen und Schülern einen ausgezeichneten Durchblick bei der Berufswahl gibt, das erfuhren die Acht- bis Zehnklässler beim einem Informationstag, den die Kraichgauschule gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar und einigen Kooperationsbetrieben durchführte. Der Tag begann im Bürgerhaus mit dem Comedian Osman Citir und seinem Bühnenprogramm „Comedy macht Schule“. Spritzig und frech, aber auch mit Tiefgang zeigt er auf, welche Chancen sich durch eine gute Ausbildung bieten. Auf lockere Art und Weise – bisweilen auch sehr emotional – führt er die Jugendlichen an Themen wie Ausbildung und Beruf heran. Dabei verwandelt er den Saal des Bürgerhauses in einen etwas anderen Unterrichtsraum. Seine Show ist aber keine reine Spaßveranstaltung. Vielmehr bringt er den Jugendlichen die Bereiche Motivation, Durchhaltevermögen, Integration, Gesundheit mit Witz, dann wieder mit großem Ernst näher.

Er erzählt selbst über seinen steinigen Weg von der Schule bis zur Ausbildungsstelle, über eigene Fehler und Schicksalsschläge. Ganz gezielt auf Augenhöhe spricht er die Jugendlichen an und vermittelt ihnen seine wichtige Botschaft: „Deine Zukunft liegt in deinen Händen, sei engagiert und gestalte sie!“ Citir lockert die Atmosphäre immer wieder durch seine humorvolle Art auf und zieht so die Jugendlichen in seinen Bann. Er nutzt dabei die Tatsache, dass er als Sohn einer türkischen Migrantenfamilie in Deutschland aufgewachsen und zwischen zwei Kulturen groß geworden ist. Mit persönlichen Anekdoten holt er die Jugendliche genau dort ab, wo sie gerade stehen und vermittelt ihnen zwischen den Zeilen seine Botschaft: „Du kannst es schaffen! Nimm deine Zukunft selbst in die Hand. Citir schüttelt seine Gags nur so aus dem Ärmel und hat deshalb sofort die Lacher auf seiner Seite. Mühelos schafft er dann den Spagat zwischen Lachen und erhobenem Zeigefinger: „Erfolgreich könnt ihr nur selbst sein. Kämpft, damit andere für euch kämpfen!“ Das sorgt für nachdenkliche Stille und gebannte Zuhörer: „Ziele setzen, Pläne machen, Handy aus und lernen, was das Zeug hält!“ impft Osman den Mühlhäuser Jugendlichen ein. „Lieber bei der Suche nach einer Ausbildung etwas mehr Interesse entwickeln, mal etwas Freiwilliges machen, um zu zeigen, was man leisten kann“, das ist seine Botschaft.

Zwischendurch wird es mäuschenstill im Saal, wenn er sehr persönlich seine eigene Lebensgeschichte erzählt. Immer wieder appelliert er an seine Zuhörer, persönliche Ziele zu finden, sie zu verfolgen und auch bei Misserfolgen niemals aufzugeben. Sein eigenes Versagen in der Schule, unklare Ziele, erste kleine schulische und berufliche Erfolge, gepaart mit großen Sorgen in der eigenen Familie – sein Bruder war an Krebs erkrankt – lassen die jungen Zuhörer aufmerksam zuhören, mitfühlen, mithoffen und manchmal auch sich selbst erkennen. Er berichtet auch, wie ein Schulfreund auf die schiefe Bahn gerät, und warum er diesen Weg nicht eingeschlagen hat. Ganz gezielt motiviert er die jungen Leute, das Leben mit Spaß in die Hand zu nehmen, durchzustarten und sich frühzeitig um Praktika und Ausbildungsplätze zu kümmern. Damit der Inhalt seiner Show nicht gleich wieder aus den Köpfen der Jugendlichen verschwindet, stellt sich Osman im Anschluss an das Programm den Fragen der Jugendlichen, verteilt Autogramme und lässt sich mit den Jugendlichen fotografieren. Konrektorin Claudia Botz äußert sich begeistert: „Dieses Programm passt perfekt zu unserem Tag der Berufsorientierung. Die Verbindung, die Osman Citir zu den Schülern aufbaut, ist spürbar. Daher kommen seine Botschaften bei jedem einzelnen an und wirken noch nach“.

Zurück in der Kraichgauschule gab es in sechs Klassenzimmern Tipps und Infos von Auszubildenden und Ausbildern der Bildungspartner aus ihrer eigenen Erfahrung, unmittelbare Unterstützung beim Finden von Ausbildungsplätzen, individuelle Ratschläge für Bewerbungsgespräche oder auch Mitmachaktionen, um einen bestimmten Beruf vorzustellen. So konnten die Jugendlichen beim Ringhotel Winzerhof selbst ausprobieren, wie man einen Tisch mit Geschirr und Besteck richtig eindeckt, wie man Servietten faltet und wo die Weingläser stehen. Bei der Mitmachaktion der Sparkasse Heidelberg ging es dann um die Aufnahme eines Kredits für den Kauf eines eigenen Autos und um die Frage, wie viel Jahre es dauert, bis das Auto vollständig bezahlt ist.

Das Training eines Bewerbungsgesprächs stand auf der Tagesordnung bei der AOK. Knigge, Haltung, Körpersprache: Ganz praktisch erhielten die Jugendlichen wichtige Hinweise, auf welche Details sie beim Vorstellungsgespräch unbedingt achten sollen, um sich durch einen starken Auftritt berufliche Türen zu öffnen. Die Debeka-Versicherung bot den Jugendlichen einen „zukunftssicheren Arbeitsplatz“ an. Da lautet die erste Frage: Kann ich gut mit Menschen umgehen? Das ist wahrscheinlich das Wichtigste in diesem Beruf, sowohl im Team als auch im Umgang mit Kunden und Mitarbeitern. Die Ausbildung verläuft sehr abwechslungsreich und fundiert. In der Berufsschule und in den betrieblichen Schulungen wird der theoretische Grundstein gelegt. Praktische Erfahrung sammelt der Auszubildende bei den Kundenterminen, zu denen ihn sein Ausbilder mitnimmt. Theorie und Praxis gehen gleichsam Hand in Hand.

Welche Vorteile eine Ausbildung nach dem Schulabschluss mit sich bringt und wie man die Lehrstelle seiner Wahl findet, darüber informierten die Ausbildungsbotschafter der Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar unter dem Motto „Karriere mit Lehre“. So bietet das dreistufige System der Aufstiegsfortbildungen sowohl im kaufmännischen als auch im gewerblich-technischen Bereich vielfältige Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten. Die Basis, um die erste Stufe der Aufstiegstreppe zu erklimmen, ist eine abgeschlossene Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf und einige Jahre Berufspraxis. Die Heidelberger Druckmaschinen AG kooperiert seit vielen Jahren mit der Kraichgauschule. Insbesondere die Schülerinnen und Schüler profitieren von dieser Zusammenarbeit zwischen Schule und Unternehmen, weil sie damit wirklichkeitsnah die Anforderungen der Arbeitswelt kennenlernen, dabei wichtige Erfahrungen sammeln und nützliche Kontakte für die Aufnahme einer Ausbildung knüpfen können. Wichtige Voraussetzungen sind Teamfähigkeit, organisatorisches Geschick, Verantwortungsbewusstsein und technisches Grundwissen.    

 

Rudi Kramer (aus: Rhein-Neckar Zeitung)

 

   

 

 Mehr Infos und Bilder zur IHK-Ausbildungsmesse 2015 finden Sie auf der Seite HIER (unten als pdf zum Download).

 


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Kategorie: 2014 / 2015