Die Ausbildungsmesse – ein Sprungbrett in den richtigen Beruf

Die Ausbildungsmesse – ein Sprungbrett in den richtigen Beruf

Was soll aus mir werden? Welchen Beruf soll ich erlernen? Was kann man eigentlich hier in der Region erlernen? Diese Fragen treiben so manchen Jugendlichen bei der Suche nach dem „Traumberuf“ um. Hilfestellung wollte die Kraichgauschule geben und lud Jugendliche und Eltern unter dem Motto „Wege in den Beruf“ zu einer Ausbildungsmesse in die Kraichgauhalle ein. Dort hatten knapp 30 Firmen und Organisationen aus Industrie, Handel, Handwerk und Dienstleistung sowie Fachschulen ihre Stände aufgebaut, um über die Chancen zur Gestaltung der beruflichen Zukunft zu informieren.

Bürgermeister Jens Spanberger, Schirmherr dieser ersten Ausbildungsmesse formulierte die Ziele: „Wir wollen mit dieser Präsentation das aktuelle Ausbildungsangebot der Region zeigen, weiterführende Schulen vorstellen, eine Informationsplattform für Lehrer zum Thema „Berufsorientierung“ schaffen, die Verzahnung zwischen Schule und Wirtschaft aufbauen, den Jugendlichen die Türen für ihren Traumberuf öffnen und persönliche Kontakte zwischen der Jugend und den Unternehmen herstellen. Der Rektor der Kraichgauschule, Mathias Schmitz, sieht in dieser Art von Präsentation einen gewaltigen Unterschied zur bisherigen Arbeitsplatzerkundung. „Wir wollten schon immer unseren Schülern das ganze Spektrum aufzeigen, kaufmännische und pflegerische Berufe, Berufe im Handwerk, Dienstleistungsberufe. Der Spagat in dieser ganzen Breite ist uns mit dieser Veranstaltung gelungen. Jetzt sind wir auf einem guten Weg, indem wir die Firmen vor Ort im Boot und an einem Platz haben“. Der Dank des Rektors ging an die organisierenden Kollegen, an das Sekretariat der Schule, den Bauhof der Gemeinde und natürlich an die Aussteller für ihre Bereitschaft, einen Blick hinter die Kulissen ihres Betriebs zu gewähren.

Interessierter Besucher der Ausbildungsmesse war auch der CDU-Landtagsabgeordnete Karl Klein, der sich zum drohenden Fachkräftemangel äußerte: „Dies ist für mich heute noch kein Thema. Noch nicht! Doch ich rechne damit, dass die Werkreal- und Realschüler in der Zukunft noch begehrter werden, der Druck auf die Firmen, um Auszubildende zu werben, zunehmen wird“. Bei einem Rundgang konnten sich die Besucher über die vielfältigen Angebote an den einzelnen Ständen informieren. Viele Betriebe aus der Region waren präsent, die Ausbildungsplätze anbieten, vom traditionellen Handwerk - vor allem aus der Gemeinde - bis hin zum kreativen Mediengestalter, vom klein- und mittelständischen Betrieb bis hin zu international arbeitenden Großbetrieben, Energiekonzerne, Kreditinstitute, Bau- und Lebensmittelmärkte, Krankenkassen, Hotel- und Gaststättenbetriebe, Freiwilligendienste von Caritas und Diakonischem Hilfswerk, die Sozialstation Letzenberg, die Industrie- und Handelskammer Mannheim, die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Heidelberg.

Das Konzept der Ausbildungsmesse kam gut an, bei den Ausbildungsbetrieben, aber auch bei den Schülern und ihren Eltern. Mit Fragebogen und Schreibzeug waren die Jugendlichen in der Kraichgauhalle auf Achse, um gezielte Fragen zu stellen und Antworten zu erhalten. Vor allem ging es darum, erste Kontakte zu knüpfen, die später vertieft werden können. Dabei lernten die interessierten Schüler ihre Wunschberufe hautnah kennen, erhielten einen Einblick in die Aufgaben, die sie während der Ausbildung erwarten. So können die Jugendlichen vorab entscheiden, ob das Unternehmen das Richtige für sie ist, oder lernen auf diese Weise auch Unternehmen kennen, die für sie ebenso interessant sein könnten. Oft waren die Ausbildungsleiter der Firmen mit am Stand oder auch Auszubildende, bei denen sich die Schüler auf Augenhöhe informieren konnten. Was dabei auch zur Sprache kam, waren die Anforderungen an die Jugendlichen. Da war die Rede von der grundlegenden Beherrschung der deutschen Sprache und einfacher Rechentechniken, von Teamfähigkeit, Kooperationsfähigkeit, Höflichkeit, Konfliktfähigkeit und Toleranz. Im persönlichen Bereich zählt man auf Zuverlässigkeit, Lern- und Leistungsbereitschaft, Ausdauer, Belastbarkeit, Gewissenhaftigkeit, Verantwortungsbereitschaft, Selbständigkeit, Fähigkeit zu Kritik und Selbstkritik, Kreativität und Flexibilität.

Was beim Rundgang auffiel. Eine ganze Anzahl von Jugendlichen interessierte sich für das Handwerk. Ein 15jähriger erzählt, dass er sich mit dem Gedanken trägt, Installateur oder Zimmermann zu werden. Dazu erklärt ein Handwerksmeister: „Unsere Berufsfelder sind anspruchsvoller geworden – nicht zuletzt auch, was den Umgang mit den Kunden betrifft – und spricht deshalb auch Werkreal- und Realschüler an. Handwerk hat nicht nur sprichwörtlich goldenen Boden, man verdient tatsächlich gutes Geld und es gibt so gut wie keine Arbeitslosigkeit“. Erste Erfolge konnten die Jugendlichen auch verbuchen. Eine Schülerin erzählt: „ Ich hatte noch keine richtige Vorstellung über meinen künftigen Ausbildungsplatz. Seit heute weiß ich, was für mich passt“.

Rudi Kramer, Mühlhausen


Zurück
Kategorie: 2012 / 2013