Kachelwandkunst nach dem Vorbild des großen Malers Miró

Kachelwandkunst nach dem Vorbild des großen Malers Miró

Was können Kinder und Jugendliche mit dem berühmten spanischen Maler, Grafiker, Bildhauer und Keramiker Joan Miró anfangen, der 1893 in Barcelona geboren wurde und 1983 auf Mallorca starb? Sehr viel, wenn man die neu gestaltete Kachelwand im Eingangsbereich der Schule betrachtet. Das von Schülern gestaltete Kunstwerk wurde in einer kleinen Feierstunde im Anwesenheit zahlreicher Gäste, unter ihnen Bürgermeister Jens Spanberger, enthüllt. Entstanden ist das farbenprächtige Werk von Oktober 2012 bis Februar 2013 in Zusammenarbeit von der Kraichgauschule mit der Kinder- und Jugendkunstschule „Kikusch“. Unter Anleitung von Kunstschuldozentin und Fachlehrerin Sabine Naumann schufen Schülerinnen und Schüler der 7. Klasse dieses Kunstobjekt, das vom Landesverband der Kunstschulen unterstützt und aus Landesmitteln finanziert wurde.

Voll des Lobes äußerte sich Sabine Naumann über den Einsatz und die Begeisterung, mit der sich die zehn Schülerinnen und Schüler an die Arbeit machten. Handelte es sich doch um eine außerschulische Veranstaltung auf freiwilliger Basis. So entstand diese über fünf Quadratmeter große Kachelwand aus mehr als 250 Einzelkacheln in der Freizeit. Als Einstieg, so erzählt die Kunstschuldozentin, war es zunächst wichtig, sich mit dem Leben und Werk des spanischen Künstlers Joan Miró auseinanderzusetzen, seine Bildersprache zu verstehen und sie in eigene, zunächst kleine Entwürfe umzusetzen. Gemeinsam suchten die Kinder einzelne Elemente aus und zeichneten sie vergrößert auf. Dann orientierte man sich ganz am Vorbild des großen Meisters, der selbst sehr viele Kachelwände gestaltet hat, unter anderem auch am UNESCO-Gebäude in Paris. Die einzelnen Elemente wurden ausgeschnitten und auf der weißen Kachelfläche arrangiert. Danach malten die Kinder die Glasur mit einem Pinsel auf die Kacheln. Noch war nichts von der erwarteten Farbenpracht zu sehen. Denn ihre Leuchtkraft bekommen die Kacheln erst nach dem Brand. Schließlich wurden die 250 Einzelkacheln zu einem großen Ganzen zusammengefügt.

Um ein solches Projekt dieser Größenordnung mit Kindern an einer Schule zu verwirklichen, brauche man viele Helfer und Unterstützer, so die Kunstdozentin Sabine Naumann. Deshalb dankte sie dem Bauamt und dem Bauhof der Gemeinde Mühlhausen für die Unterstützung des Projekts, der Firma Werner Reiß, welche die Kacheln gespendet hatte sowie dem Fliesengeschäft Schleweis & Müller, das die Kacheln an der Wand angebracht hatte. Als Erinnerungsgeschenk erhielten die jungen Künstler jeweils eine kleine, gebrannte Kachel. Mit dem Klaviersolo „River flows in you“ hatte Liane Lai die feierliche Enthüllung eröffnet. Rektor Mathias Schmitz begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste und nannte das Kunstwerk „ein sichtbares Resultat“, das dazu beitragen soll, die Kraichgauschule zu verschönern. Die Leiterin der Kinder- und Jugendkunstschule „Kikusch“, Elke Ditton, stellte ihre Einrichtung vor, die seit 2004 unter der Trägerschaft der Volkshochschule Südliche Bergstraße steht. Das wichtigste Ziel von „Kikusch“ sei es, die kreativen Kräfte von Kindern und Jugendlichen nachhaltig entwickeln zu helfen, ihnen künstlerisch- handwerkliche Kenntnisse sowie ästhetisches Urteilsvermögen zu vermitteln, ihre Begabungen zu entdecken und zu fördern. Dieses mit „Leidenschaft, Freude und Engagement“ entstandene Kunstwerk sei ein glänzender Beweis für das kreative Schaffen von Kindern und Jugendlichen.

Rudi Kramer, Mühlhausen


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Kategorie: 2012 / 2013